Die Schattenseiten des Freihandels in der globalen Bekleidungsindustrie
Die Dokumentation "Der Kleiderhaken" zeigt den Bedeutungsverlust der deutschen Bekleidungsindustrie, der von Fabrikschließungen und Standortverlagerungen dominiert wird. Mit Bezug auf die Funktionsweise der WTO und Freihandelsabkommen werden die Folgen der Globalisierung der Bekleidungsindustrie herausgearbeitet.
Seit Jahren ist die Bekleidungsindustrie Deutschlands von Arbeitsplatzabbau und Produktionsverlagerungen in Länder geprägt, in denen sich günstiger produzieren lässt. Es ist so billiger geworden, in über die Welt verteilten Schritten zu produzieren als ein Kleidungsstück nahe dem Verkaufsort herzustellen. Um die 90 % der hier verkauften Kleidung werden in Maquiladoras - steuer- und zollbefreiten Industriezonen - produziert.
Dies ist ein lohnendes Unterfangen für große Unternehmen wie Takko, adidas, C&A oder H&M. Für die Arbeiter_innen in den Maquiladoras und den Staatshaushalt der Produktionsländer bleibt nur ein Bruchteil des Verkaufspreises, während die Firmen Millionengewinne verbuchen können. "Der Kleiderhaken" zeigt auf, dass die Folgen Einschnitte in den Sozial- und Gesundheitshaushalten der Staaten und steigende Armut sind.
In der Dokumentation "Der Kleiderhaken" werden Fallbeispiele aus Honduras gezeigt. Es wird die mit der Bekleidungsproduktion verbundene Umweltverschmutzung im Norden belegt wie auch die miserablen Lohn- und Arbeitsbedingungen, die sich immer noch weiter verschlechtern und zur Zersetzung der lokalen Wirtschaftsstrukturen führen. Das Filmteam lässt Betroffene und Menschenrechtsorganisationen, aber auch Politiker_innen und Unternehmer_innen zu Wort kommen. Seitens deutscher Organisationen werden im "Kleiderhaken" auch die Hauptkritik am Maquiladora-System und Ideen für fairere Produktionsbedingungen aufbereitet.
Dorit Siemers und Heiko Thiele von Zwischenzeit e. V. sind u. a. für "Der Kleiderhaken" fünf Monate in Südmexiko und Mittelamerika unterwegs gewesen. Ziel war, die Folgen des Plan Puebla-Panama zu dokumentieren, eines neoliberalen Großvorhabens, welches trotz der negativen Folgen für Mensch und Natur weiter vorangetrieben wird.
Vom Kaufpreis gehen 3 Euro an das honduranische Zeitungskollektiv "La Vida en la Maquila"