Sin Patrón is a book about 10 occupied factories in Argentina after the economy's crash in 2001. German.
2001 brach Argentiniens Wirtschaft zusammen - darauf folgte zwar keine Revolution, aber viele Betriebe wurden von Tausenden Arbeiter*innen unter eigener Kontrolle am Laufen gehalten. Mittlerweile gibt es mehrere Hundert solcher selbstverwalteten Betriebe in Argentinien, einige davon befinden sich nach wie vor im Aufstand. Zum Beispiel die Keramikfabrik FaSinPat (Zanon). Dort ist die Vollversammlung die höchste Autorität, in der alle die gleiche Stimme haben - und alle erhalten den gleichen Lohn.
Das Buch Sin Patrón : Herrenlos wurde im Original von einem Verlagskollektiv in Buenos Aires herausgegeben. Es beinhaltet die Geschichten von 10 Instandbesetzungen. Anfangs war es quasi auch ein "Telefonbuch der Bewegung", in dem Aktive und Interessierte Kontakte zu anderen Betrieben finden, sowie eine Quelle von Inspiration und Information. Die Adressenliste findet sich in der deutschen Übersetzung nicht, und die Zahl vergleichbarer Betriebe in Europa ist verschwindend klein ... Aber was nicht ist ...
Ins Deutsche wurde das Buch übersetzt, aktualisiert und mit Praxisanregungen angereichert von Daniel Kulla
Dieses Buch dokumentiert etwas Unerhörtes. Es zeigt uns Menschen, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen, und die, während sie das tun, immer besser verstehen, was das noch alles bedeutet. Es zeigt uns, wie Belegschaften für bankrott erklärte Betriebe besetzen und als Kooperative weiterführen; wie sie es nicht als alternativlos hinnehmen, wenn der Markt etwas aufgibt.
Claudio von Brukman beschreibt es so: 'Ich wurde zu einem Aktivisten durch diesen Kampf, vorher war ich's noch nicht. Es war wie eine Reise: Ich beteiligte mich am Kampf und fand dann heraus, dass ich wohl ein Sozialist bin. Wir lernen hier immer noch jeden Tag mehr, aber nicht vorwiegend aus Büchern.'