Die Geschichte eines Milchbauern und einer militanten Tierrechtsaktivistin, die mit Hof Butenland einen Ort geschaffen haben, an dem sich Menschen und andere Tiere auf Augenhöhe begegnen - ausgezeichnet mit dem Hofer Dokumentarfilmpreis.
Als Milchbauer in dritter Generation versorgt Jan Gerdes auf seinem Hof im Norden Deutschlands dreißig Kühe und verkauft erfolgreich Biomilch und Käse. Doch er hadert mit seinem Gewissen, als er seine Kühe bei sinkender Milchleistung an den Schlachthof verkaufen muss. Nach Burnout und Scheidung trifft er den Entschluss, seinen Hof aufzugeben. An dem Tag als alle Kühe zum Schlachthof gebracht werden sollen, fehlt der Platz für die letzten zwölf. Anstatt einen neuen Transport zu bestellen, fassen er und seine Partnerin Karin Mück den Entschluss, die Kühe auf dem Hof zu behalten. Es ist die Geburtsstunde von Hof Butenland – dem ersten Kuhaltersheim Deutschlands. Anfang der 80er Jahre zählt Karin zu den ersten Tierbefreier*innen, die Hunde, Katzen, Affen und andere Tiere aus Versuchslaboren retten und die Zustände dort öffentlich machen. Bis sie bei einer Aktion von einem Sondereinsatzkommando verhaftet und als Mitglied einer terroristischen Vereinigung angeklagt wird. Nach 5-wöchiger Isolationshaft wird Karin zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Paul sollte im Alter von zwei Monaten wegen einer Kälbergrippe geschlachtet werden, Uschi weil sie sich weigerte, gemolken zu werden und Lillja überlebte die Geburt ihres ersten Kalbes fast nicht. Auf Butenland leben sie heute zusammen mit vielen anderen ehemaligen Nutztieren auf Augenhöhe mit den Menschen – ohne einen Nutzen erfüllen zu müssen. Ein friedliches Miteinander, das fast schon utopisch erscheint.
Jan Gerdes und Karin Mück entwerfen mit ihrem Projekt ein radikales Gegenmodell zur Nutztierhaltung, bei dem die Bedürfnisse der Tiere im Mittelpunkt stehen, fernab jeglicher wirtschaftlicher Interessen. Filmemacher Marc Pierschel hat die beiden auf Hof Butenland über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren mit der Kamera begleitet. Das intime Porträt zeigt zwei Menschen, die sich für Tiere einsetzen, hält Momente des Glücks und der Trauer fest, und hinterfragt den gegenwärtigen Status von Nutztieren in unserer Gesellschaft.
Pressestimmen:
Hof Butenland ist nicht einfach ein Idyll, sondern Widerstand mit allen Konsequenzen. Ein Film der ein bisschen weh tut, weil er das eigene Gewissen zum Schwingen bringt.
(ZDF Heute Journal)
Ein Film der zum Umdenken einlädt und die Liebe und das Leben feiert - von Mensch und Tier.
(WDR Westart)
Ein wichtiger Film über besondere Menschen.
(MDR Kultur - Filmmagazin)
Szenen von hohem emotionalem Schauwert, die nie zum anthropomorphen Kitsch verkommen. [...] In ruhigen Einstellungen kommt der Film seinen Menschen und Tieren dabei sehr nahe.
(Filmdienst)
Ein anderes Zusammenleben von Mensch und Tier ist möglich. Das zeigt dieser einfühlsame Film.
(NDR Kulturjournal)
Ein interessanter kleiner Film, der seine Radikalität erst nach und nach entfaltet: als Bekenntnis zu einem neu definierten Verhältnis von Mensch und Tier.
(Programmkino.de)