Island: Aktivistinnen besetzen Walfangschiffe
Anfang dieser Woche haben zwei Aktivistinnen im Hafen von Reykjavík zwei Walfangschiffe besetzt. Elissa und Anahita waren in die Mastkörbe geklettert und haben die Harpunenschiffe Hvalur 8 und Hvalur 9 für mehr als 33 Stunden am Auslaufen gehindert.
Mit ihrer Aktion haben die Aktivistinnen laut Schätzungen der Naturschutzorganisation Hard to Port, die auch vor Ort tätig ist, mehreren Finnwalen das Leben gerettet.
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Die Polizei hatte den Zugang zum Hafen für Rettungskräfte und Presse gesperrt und Anahita einen Rucksack mit Lebensmitteln und Kleidung abgenommen. Die Aktivistin harrte danach noch 27 Stunden ohne Wasser, Essen und Wechselkleidung auf dem Schiff aus. Für die Polizei könnte das Entreißen des Proviants noch ein Nachspiel haben. Margrét Steinarsdóttir, Geschäftsführerin des Büros für Menschenrechte, sagte einer Lokalzeitung, bei der gewaltsamen Beschlagnahmung könne es sich um eine Verletzung der Menschenrechte handeln.
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Island betreibt als eines von nur noch wenigen Ländern kommerziellen Walfang, u. a. für den Export nach Japan. Seit 2003 haben die Fischer*innen mindestens 1.000 Finnwale und 454 Zwergwale mit Explosivharpunen getötet.
Organisationen wie Hard to Port kritisieren die Tötung der hochsozialen Tiere scharf und machen die Brutalität des Walfangs in Island mit kreativen Aktionen und Kampagnen sichtbar. Mit Erfolg. In den letzten Jahren ist der lokale Widerstand gegen die gewaltvolle Praxis stark gewachsen.
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